30 Jahre nach dem Brandanschlag - Solingen mahnt

Christa Dickmann (WiO) und Pagonis Pagonakis

Erinnern und aktiv werden gegen Menschenfeindlichkeit, Rassismus und rechte Gewalt - das war der Tenor der regen Diskussion, die in der Zeche Alstaden anlässlich einer Veranstaltung zum 30. Jahrestag des Solinger Brandanschlags stattgefunden hat. Mehr als 30 Menschen verfolgten auf Einladung von Willkommen in Oberhausen (WiO), Literaturhaus und Förderverein Zeche Alstaden zuerst einen Film des Regisseurs Pagonis Pagonakis zum 20. Jahrestag des Anschlags. Deutlich wurde in dem Film, dass in den Jahren davor, ab 1990, eine politische und mediale befeuerte Fremdenfeindlichkeit (“Das Boot ist voll.”) den Boden für eine Eskalation der rassistischen Gewalt bereitet hat. In der Diskussion wurden Parallelen zu den Gewaltexzessen nach 2015 konstatiert. Ernüchternd auch die Beiträge mehrerer TeilnehmerInnen, dass sich bis heute an der aggressiv ausgrenzenden Fremdenfeindlichkeit in unserem Land nichts Grundsätzliches geändert habe. Mit Blick auf den Marsch offen neofaschistischer Kräfte “durch die Institutionen”, z.B. den Wahlerfolgen der AfD und ihrer Strategie, die Demokratie von innen auszuhöhlen, appellierte Christa Dickmann (WiO) als Veranstaltungsleiterin, über die bloße Erinnerungskultur hinaus auch politisch aktiv zu werden gegen die rassistischen und menschenfeindlichen Kräfte von Rechts.

Rainer