Literaturpreis Junges Oberhausen 2025
Die Preisträgerinnen des Jahres 2023 mit Vertretern des Literaturhauses. Wer wird den Preis in diesem Jahr bekommen?
Die Preisträgerinnen des Jahres 2023 mit Vertretern des Literaturhauses. Wer wird den Preis in diesem Jahr bekommen?
Gudrun Wermert-Heetderks und Heinz Schumacher stellen aktuelle Bücher vor, die sie für besonders empfehlenswert erachten.
Endlich können wir Christian Baron im Literaturhaus Oberhausen begrüßen. Nach den großen Erfolgen der letzten zwei Bücher „Ein Mann seiner Klasse“ und „Schön ist die Nacht“ ist aktuell das letzte Buch der sogenannten Kaiserslautern-Trilogie erschienen: Drei Schwestern. Jetzt sind die Frauen der Familie die Protagonistinnen. Auch sie erfahren ein Familienleben in einfachen Verhältnissen, in einer Klassengesellschaft, die viele Chancen und Möglichkeiten verspricht, die aber für die ärmeren Menschen im täglichen Anrennen „gegen die unsichtbaren Mauern“ kein sorgenfreies, erfolgreiches und glückliches Leben gewährt. Für die unterschiedlichen Schwestern Mira, Juli und Ella ist das Leben zusätzlich geprägt von geschlechtsspezifischen Erwartungen und Zuweisungen, die ihre Mühen, ihre Entscheidungen und ihre Wünsche, Träume und Hoffnungen beeinflussen. Wie sich das gestaltet, hat Christian Baron beeindruckend erzählt.
Christian Baron, geboren 1985 in Kaiserslautern, lebt als freier Autor in Berlin. Nach dem Studium arbeitete er mehrere Jahre als Zeitungsredakteur. 2020 erschien sein literarisches Debüt, direkt erfolgreich, sehr beachtet und mehrfach prämiert.
Eintritt: 10 € (ermäßigt 5 €)
»Jede wahre, jede leuchtende Kurzgeschichte hat einen romanlangen Schatten«, schrieb Ralf Rothmann einmal und stellt es mit "Museum der Einsamkeit" erneut unter Beweis.
Die Autorin Karen Köhler hat mit "Himmelwärts" ihr erstes Kinder-/Jugendbuch geschrieben. Es handelt von den beiden Freundinnen Toni und YumYum. Tonis Mutter ist vor kurzer Zeit an Krebs gestorben und Toni vermisst sie schmerzhaft. Mit Hilfe des Technikfreaks YumYum bauen sie einen Funkapparat, mit dem sie in den Himmel funken um Kontakt zur Mutter aufzunehmen. Und sie bekommen Antwort!? Auf Tuchfühlung mit dem Universum gehen sie dabei ganz großen Fragen nach: Was ist der Mensch? Was kommt nach dem Tod? Was bedeutet Unendlichkeit? "Bei aller Schwere schreibt Köhler federleichte Dialoge und schafft ein Sprachkunstwerk, das glaubwürdig die Trauer einer Zehnjährigen einfängt." (Die Zeit, 6/2024)
Aula der Gesamtschule Weierheide, Egelsfurthstraße 66, 46149 Oberhausen (9 Uhr)
Aula des Elsa-Brändström-Gymnasiums, Christian-Steger-Straße 11, 46045 Oberhausen (12 Uhr)
Geschlossene Schulveranstaltungen im Rahmen des bundesweiten Vorlesetags (bei Interesse im Literaturhaus anfragen)
Gut zehn Jahre hat Monika Zeiner an ihrem zweiten Roman gearbeitet: Die fiktive Geschichte einer fränkischen Unternehmerfamilie über fünf Generationen, die sich in erster Linie auf die Produktion von Schulmöbeln spezialisiert hat. Als Erzähler tritt Nikolas auf, der zum 103. Geburtstag seines Großvaters anreist und in der alten Familienvilla seiner eigenen Lebensgeschichte auf die Spur zu kommen sucht, dabei aber auch mit wesentlichen Momenten der Firmengeschichte konfrontiert wird: Mit der Erfindung einer preisgekrönten Schulbank im Kaiserreich, die der effektiven Abrichtung der Kinder im Sinne einer nationalkonservativen Gesinnung dienen soll, mit dem beständigen Wachsen des mittelständischen Unternehmens und der Verwicklung in die sog. Arisierung jüdischen Besitzes, bis hin zum Versuch, das Familienunternehmen in eine Aktiengesellschaft zu überführen. Der Roman wird damit gleichzeitig zu einem gesellschaftspolitischen und kulturhistorischen Panorama der deutschen Geschichte vom Kaiserreich bis zur unmittelbaren Gegenwart. Ein unterhaltsames und zugleich ausgesprochen kluges Buch, eine der wichtigsten Neuerscheinungen der letzten Jahre.
Eintritt: 10 € (ermäßigt 5 €)
Ein Jahr lang haben die 12 jungen SchreiberInnen in der "Werkstatt" gearbeitet: an Texten gefeilt, gehobelt, dass die Späne und Ideen nur so flogen, in die Tiefe gebohrt, Fundamente gelegt und vielfarbig dekoriert. Angeregt durch die Literaturpädagogin Pia Löber-Wille und mit viel gegenseitiger Unterstützung sind literarische Texte entstanden, die an diesem Abend einem größeren Publikum präsentiert werden. "Jammen" Sie mit!
Die Schreibwerkstatt und der abschließende Poetry Jam wurden gefördert durch das Programm "Kulturrucksack" der Landesregierung NRW.
Eintritt frei
Die vom Oberhausener Verlag Karl Maria Laufen veröffentlichte Buchreihe "Am Anfang schreibt man für den Papierkorb" enthält Texte, die im Rahmen des Kurses Kreatives Schreiben am Elsa-Brändström-Gymnasium entstanden sind. Ziel des Kurses ist es, junge Menschen zu ermutigen und ihnen zu helfen, ihre eigenen Gedanken, Fragen, Befürchtungen und Hoffnungen, ihre eigenen Erfahrungen und Phantasien in poetischen Texten auszudrücken – etwa in Aphorismen, Gedichten und Kurzgeschichten. Die entstandenen Schüler*innentexte werden seit einigen Jahren auch regelmäßig im Literaturhaus präsentiert.
Eintritt frei
Lesereihe "80 Jahre ..."
Die Trümmer waren beseitigt (nicht alle), das „Wirtschaftswunder“, das kein Wunder war, sondern die Folge massiver Unterstützung aus den USA, mündete in einen Konsumrausch: „Neckermann macht’s möglich!“. Das eigene Leid wurde überhöht, der Holocaust verdrängt und an vielen wichtigen Positionen fanden sich diejenigen, die auch während des Faschismus dort saßen. Aber ein Ende der „dumpfen Jahre“ zeichnete sich ab: Erste Prozesse wegen NS-Verbrechen fanden statt, progressive Ideen fanden Verbreitung. Nach dem großen Erfolg seines Buches „Wolfszeit. Deutschland und die Deutschen 1945 - 1955“ wendet sich Harald Jähner jetzt den „Gründerjahren der Bundesrepublik“ zu und zeigt die Mentalität zwischen Kontinuität und Aufbruch auf.
Eintritt: 10 € (ermäßigt 5 €)
(Text folgt)
Eintritt: 10 € (ermäßigt 5 €)
(Text folgt)
Eintritt: 10 € (ermäßigt 5 €)
(Text folgt)
Eintritt: 10 € (ermäßigt 5 €)
(Text folgt)
Eintritt: 10 € (ermäßigt 5 €)
(Text folgt)
Eintritt 10 € (ermäßigt 5 €)
Hanna Krause hat zwei Revolutionen, zwei Diktaturen, einen Aufstand, zwei Weltkriege und zwei Niederlagen, zwei Demokratien, den Kaiser und andere Führer erlebt, hat sechs Kinder geboren und zwei davon nicht begraben können. Ein Roman über eine gewöhnliche Frau in diesem unfassbaren 20. Jahrhundert.
Eine Frau, die wütet: unangenehm, befreiend, verstörend, gefährlich. Und immer wieder die Fragen: Was treibt Frauen zu ihrer Wut?
Peter Coon’s Roman handelt vom Zusammentreffen künstlicher und natürlicher Intelligenz in der nahen Zukunft.
Neues aus der Gegend - Kooperation mit der lit.RUHR
Ausgezehrt sein, nach Hilfe suchen, sich verletzt fühlen, auf schwachen Beinen stehen – diesen existenziellen Gefühlen und emotionalen Kämpfen widmet sich Sirka Elspaß in ihrem neuen Gedichtband. Der Blick fällt auf den eigenen Körper, das eigene prekäre Sein, bevor er sich dem Außen zuwendet, der Natur, den Tieren, allen voran den Vögeln am Himmel. Wehklagen und helle Harmonien, Zetern und Lachen wechseln sich ab, während über allem die Suche nach Trost schwebt. Sirka Elspaßʼ Suche nach Trost ist genau das: tröstlich. Bei aller Verletzlichkeit, allem Schmerz wirkt ihre Poesie schwebend leicht. So helfen die Gedichte über die wunden Punkte des In-der-Welt-Seins hinweg, manchmal reicht dafür ein kleiner Moment, eine humorvolle Beobachtung, ein versöhnlicher Vers.
Sirka Elspaß wurde 1995 in Oberhausen geboren und hat Kreatives Schreiben, Kulturjournalismus und Sprachkunst in Hildesheim und Wien studiert. Ihr erster Gedichtband, ich föhne mir meine wimpern (2022), wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Die Lyrik-Lesung ist eine Kooperation mit der lit.RUHR 2025.
Eintritt: 12 € / ermäßigt 10 € (VVK lit.RUHR zzgl. Gebühren)
Die Veranstaltung wurde vom Verlag der Autorin abgesagt.
Der Erzähler erlebt 2002 als Elfjähriger den Amoklauf am Erfurter Gutenberg-Gymnasium.
Zwanzig Jahre später bricht das Ereignis völlig unerwartet erneut in sein Leben ein und löst eine obsessive Beschäftigung mit dem Geschehen aus, aus der ein Roman entstehen soll. Aber warum nach so vielen Jahren alte Wunden aufreißen?
Die Welt ist aus den Fugen. Juden, Muslime, Deutsche, Einwanderer stehen einander in neuer Unversöhnlichkeit gegenüber. Was hilft? Reden, um Vorurteile und Hass abzubauen.
„Was Böll erzählt, … traf und trifft die deutsche Gegenwart mitten ins Herz.“, schreibt der Kritiker Marcel Reich-Ranicki 1974. Böll war im Nachkriegsdeutschland eine moralische Instanz - vielleicht jemand, der im heutigen Vorkriegsdeutschland fehlt.
Wann ist Fantasie nur Lüge – und was passiert, wenn daraus Wirklichkeit wird? Die dreizehnjährige Tilda schafft sich zu Hause, im engen Kosmos einer Arbeitersiedlung, ihren eigenen Lebensraum.
Heinrich Böll (1917 - 1985) hat sich als Schriftsteller dem "Realismus" verpflichtet. Doch seine Satiren und zeichneten sich durch eine Überzeichnung und Überspitzung von Realität aus - durchaus in kritischer Absicht. Seine Arbeitswelt-Satiren sind vielfach heute so aktuell wie zur Zeit ihrer Entstehung.
Annika Büsing hat ein zartes, genau beobachtendes Buch über eine Familie geschrieben, die an der psychischen Erkrankung der Mutter fast zerbricht.
Der bekannte deutsche Regisseur Hark Bohm hat seine Kindheitserinnerungen an das Kriegsende 1945 auf der Nordfriesischen Insel Amrum verfasst, zusammen mit dem Co-Autor Philipp Winkler. Der Roman wird derzeit von Fatih Akin verfilmt. Wenige Tage nach der Lesung, wird der Film in die Kinos kommen.
Der junge Physiker Köhler versucht das Schicksal einer jüdischen Familie herauszufinden, in deren Haus sich seine Arbeitsstelle befindet. Doch er stößt auf eine Gesellschaft, in der alte Nazis unbehelligt weiterleben und die Opfer sich verstecken müssen.
Mascha Kaleko ist vor 50 Jahren gestoben. Doch ihr Ruhm und der Charme ihrer Gedichte leben weiter. Judith Jakob gestaltet seit 17 Jahren Programme mit Gedichten und Tagebuchaufzeichnungen von Mascha Kaléko.
Nach dem Tod seines Vaters entdeckt Tobi Dahmen eine Sammlung alter Briefe. Davon ausgehend rekonstruiert er eine Chronik der deutschen Kriegsjahre im Spiegel seiner Familie, gefühlvoll erzählt in einer mitreißenden Graphic Novel.
Seit 2004 veröffentlicht Gerhard Henschel seine „Martin-Schlosser-Chronik“, ein Sittengemälde der Bundesrepublik seit den frühen 60ern. Mit dem „Frauenroman“ erscheint nun der 11. Band.
25 Jahre Kulturgasstätte Gdanska! Wir feiern mit.
Der engagierte Chor wendet sich mit seinen Liedern gegen Hetze, Gewalt, Rassismus und soziale Kälte. Auf dem Programm stehen ausgewählte Songs bekannter Liedermacher und Bands wie Sarah Lesch - Georg Danzer - Konstantin Wecker - Rio Reiser - Faber - Stoppok - Ton, Steine, Scherben - Bertold Brecht und Kurt Weill.
Nachholtermin!
„Wenn das Ruhrgebiet eine Person wäre, würde man sie als eine Mischung aus schnodderig und spröde bezeichnen. Es streckt die Arme nicht unbedingt weit aus, um einen willkommen zu heißen. “, schreibt der aktuelle Metropolenschreiber Ruhr. Wir empfangen ihn mit offenen Armen.
Janelle Pötzsch und Harald Obendiek stellen ganz subjektiv ausgewählte Neuerscheinungen vor - Romane, Erzählungen und Sachbücher abseits des Mainstream, nicht immer stimmen die beiden im Urteil überein.
Anton Weil erzählt in seinem Debüt von den großen Themen seiner Generation: von Vereinzelung, Sexualität und Liebe, von Trauer und Aufbruch.
Unser Thema in diesem Jahr: Mädchen und Frauen stehen täglich vor der Herausforderung, ihren Körper in einer Welt anzunehmen, die von unrealistischen Schönheitsidealen geprägt ist. Der Wunsch nach ständiger Selbstoptimierung kann zu Selbstzweifeln und seelischen Belastungen führen.
12 Geschichten, die das Buch geschickt miteinander verknüpft, beginnen mit einer Träumerei von vier Migrantenkindern, die sich verschiedene Versionen der Zukunft ausdenken, um zu schauen, ob sie ihnen gefallen könnten.
Die Journalistin Traudl Bünger recherchierte nach dem Tode ihres Vaters , dass er in den 1960er Jahren als Rechtsradikaler an Attentaten in Südtirol mitgewirkt hat.
Premiere der Christoph-Schlingensief-Audiotour rund um die Oberhausener City.
In seinem neuen Roman beleuchtet Christoph Peters die Verflechtungen rechtspopulistischer Politiker und Unternehmer im gesellschaftlichen Leben unserer Republik.
Nicole Seifert spürt der mehr oder weniger subtilen Ausgrenzung von Dichterinnen und Schriftstellerinnen in der “Gruppe 47” nach, ein Zusammenschluss von Schriftstellerinnen und Schriftstellern, der wesentlichen Einfluss auf die Literatur der jungen Bundesrepublik hatte.
Katja Lange-Müller stellt ihren neuen Roman „Unser Ole“ vor, der von drei Frauen und einem behinderten jungen Mann erzählt und schonungslos die wechselseitige Ablehnung, Abhängigkeit und unerfüllten Erwartungen beschreibt. Der Roman liefert vielfältige Ansätze zum Gespräch über das Thema Mutterliebe.
Warum nimmt die soziale Ungleichheit seit Jahrzehnten zu? Welche Rolle spielen dabei Wirtschaftsstrukturen, Eigentumsverhältnisse und Verteilungsmechanismen?
Eine Woche vor der Bundestagswahl beteiligen wir uns gerne an der Initiative des Förderverein der Zeche Alstaden, ein deutliches Zeichen gegen die radikale Rechte und für die Verteidigung der Demokratie zu setzen.
Fremdenfeindlichkeit ist das Mittel einer Politik, die unsere Gesellschaft spalten will und in der Konsequenz Verfolgung, Vertreibung und Gewalt mit sich bringen würde. Wenn - ja wenn - diese Akteure politische Macht erhielten. Sie wähnen sich aktuell im Aufwind und es scheint so, dass die Akzeptanz ihrer politischen Losungen noch zunimmt.
Das Literaturhaus Oberhausen sieht sich als Träger und Multiplikator einer demokratischen und humanistischen Kultur. Und Kultur braucht Vielfalt, nicht Einfalt. Kultur braucht Verständigung, nicht Verfolgung. Kultur braucht Liebe, nicht Hass. Setzen wir gemeinsam ein Zeichen für die Kultur der Demokratie.
An der Lesung beteiligen sich zahlreiche AutorInnen und Kulturschaffende aus Oberhausen und dem Ruhrgebiet, zum Teil mit eigenen Texten und musikalischen Beiträgen.
Eintritt frei, der Hut geht rum; die Sammlung geht an das Recherchekollektiv “Correctiv” aus Bottrop.
Sie lernt ihn kennen, als sie noch jung ist und er beinahe schon alt. Er, der berühmte Schriftsteller. Sie, die mit dem Schreiben gerade anfängt. Sie wird seine Schülerin, seine Geliebte, seine Vertraute. Eine Beziehung voller Lust und Hingabe und Heiterkeit. Dann aber erhält er eine Diagnose, die alles ändert. Die Beziehung wird zum Ausnahmezustand und sie von der Geliebten zur Pflegerin, die Zeit der Abschiede beginnt.