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Ingo Schulze: Die rechtschaffenen Mörder

  • Literaturhaus Oberhausen Marktstr. 146 46045 Oberhausen (Karte)
Ingo Schulze

Ingo Schulze

Ingo Schulze legt mit seinem Roman „Die rechtschaffenen Mörder“ einen streng in drei Teilen aufgeteilten Roman vor, in dem der hoch angesehene Dresdener Antiquar Paulini, Bücherliebhaber und Gastgeber eines Zirkels intellektueller Bildungsbürger der DDR im ersten Teil, im zweiten Teil zu einem rechten „Wutbürger“ mutiert, der mit Pegida sympathisiert und dessen Sohn Hitlers Geburtstag feiert. 
Gleichzeitig wird im zweiten Teil auch eine hochdramatische Liebesgeschichte entwickelt, in die sowohl der Antiquar als auch der „Ich Erzähler“ des ersten Teils, Schriftsteller und Gast des intellektuellen Zirkels, verwickelt sind.
Diese beiden Erzählstränge führen dann im dritten Teil, jetzt aus der Perspektive der Lektorin des Schriftstellers zu einem Mord – oder, und dies bleibt letztlich offen, einem Selbstmord.

Ein interessanter und komplex konstruierter Roman, in dem vielleicht der Frage nachgegangen wird: Kann ein Bücherliebhaber (k)ein schlechter Mensch sein oder gar (k)ein rechter? Oder wird mit dieser Frage, wie Kritiker vermuten, ein Schalk gespielt?

 Ingo Schulze lebt seit einem Vierteljahrhundert als freier Schriftsteller in Berlin. Geboren 1962 in Dresden und aufgewachsen in der DDR gehört Ingo Schulze zu den Autoren, von denen man immer den ultimativen „Wenderoman“ erwartet hat. Tatsächlich wird sein Briefroman „Neue Leben“ (2005) von vielen Kritikern als solcher bezeichnet. Doch schon in „Simple Storys. Ein Roman aus der ostdeutschen Provinz“ aus dem Jahr 1998 thematisiert Schulze die Auswirkungen der „Wende“ auf das Leben der Einzelnen in einer „mitleidlosen“ Sprache ohne „Nachwendeweinerlichkeit“. Der Roman „Adam und Evelyn“ stand 2008 auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises und wurde 2019 verfilmt.

 Die Lesung zu Ingo Schulzes Roman „Die rechtschaffenen Mörder“ wird am 10. September 2021 nachgeholt.

 Wer von Ingo Schulze schon einmal etwas lesen will, sei auf seine Website verwiesen, wo sich eine wunderschöne Rede mit Variationen über das Märchen „Des Kaisers neue Kleider“ findet:
Unsere schönen neuen Kleider
Gegen die marktkonforme Demokratie – für demokratiekonforme Märkte
http://www.ingoschulze.com/rede_dresden.html


19 Uhr (Einlass 18 Uhr)
Literaturhaus, Marktstraße 146
Eintritt: 12 € (ermäßigt 6 €), Anmeldung erforderlich